Das dialogische Prinzip in der Pädagogik richtet sich in erster Linie gegen ein instrumentalistisch verkürztes Erziehungsverständnis, wie es vornehmlich moderneren «erziehungswissenschaftlichen» Theorieansätzen zugrundeliegt. Die Anerkennung des Kindes als Mitmenschen und gleichberechtigten Gesprächspartner sind die wesentlichen Merkmale dieses Prinzips. - Die vorliegende Untersuchung analysiert das jeweilige Begriffsverständnis von Dialog (Kommunikation) in den bedeutendsten dialogisch-pädagogischen Theoriekonzeptionen der Gegenwart nach einem durchgehenden Frageschema und unterzieht seine Geltungsbasis einer kritischen Prüfung. Als ein Beitrag zur systematischen Durchdringung des Dialogproblems in der Pädagogik - und teils gleichsam als Destillat, teils als Desiderat der vorangehend analysierten Konzeptionen - wird im darauffolgenden entwickelnden Teil der Arbeit der wertphilosophische Rahmen eines Begründungs- modells ethischer Normen vorgestellt und die unaufhebbar antinomische Problemstruktur des Dialogs in der Erziehung aufgewiesen und er- örtert.