Philosophisches Denken.Einubungen. Hrsg. von Franz Trager in Zusammenarbeit mit Dorothea Gunther. (2. Aufl. 1995). (Elementa 57)
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Der Titel "Philosophisches Denken, EinÜbungen" zielt nicht auf eine Philosophie, die gegeben ist wie irgend ein Ding, dessen Gebrauch man erlernen kann. Wir entwerfen vielmehr Philosophie, deren Achse die gestaltbildende Seinsnatur des menschlichen Geistes ist. WÄre das morphopoietische Sein des Menschen nicht von Grund auf bildnerisch, so vermÖchte der Mensch sie nicht als Philosoph kÜnstlerisch zu erproben, indem er eine Welt in Philosophie und Kunst bildet. Hat der Mensch sich aber so als Welt zu begreifen und zu tÄtigen gelernt, dann ist dies keine Leistung einer zufÄlligen Beliebigkeit, sondern die Notwendigkeit des endlichen Geistes, die ihren wÄhrenden Ausdruck darin findet, daß der Mensch nach Ursprung und Grund seines mÖglichen Seins fragt, bewegt von dem Verlangen, begrÜndet und gegrÜndet wissen zu wollen. Dieses Wissen wird als Sprache vernehmbar, die der Mensch durch seine dialogische Weltnatur verlautbart. Es war eine Überepochale Einsicht des Philosophen Platon, als er den Menschen als Philosophen begriff, der immer schon wissen will, warum er Überhaupt wissen kann. Darum ist es die Wesensaufgabe des Menschen unter raumzeitlichen Bedingungen, den Ursprung seines Seins allererst in sich selbst einholen zu mÜssen. Der Mensch ist eh und je, wenn auch zunÄchst verschleiert, dennoch aus der noch ruhenden Kraft seines Geistes Philosoph, ein Philosoph auf dem Sprung zur Tat morphopoietischen Handelns in Philosophie und Kunst. Dies deutlich zu machen, ist der Sinn dieser philosophischen EinÜbungen.