Die feinen Unterschiede. Kritik der gesellschaftlichen Urteilskraft.
Pressestimmen »Sein Buch ist nicht nur die Beschreibung eines Phänomens, es ist das Phänomen selbst. Warum zitiert Bourdieu Platon, wenn es um Statistik, Leibniz, wenn es um den Kleinbürger, Kant, wenn es um Geburtenkontrolle, den heiligen Thomas, wenn es um die Gastronomie geht? Nicht, weil die entsprechenden Problembereiche es verlangen, Bourdieu erfüllt mit einemAugenzwinkern die Erwartungen seines Publikums und ironisiert sie zugleich. Die leitmotivartige Erinnerung an die Recherche und an die Pastiches et mélanges verrät nicht einfach, daß Bourdieu Proust mag: zwanglos stellen diese Zitate die Kontinuität her zwischen einem Romancier, der uns die endgültige Soziologie des Faubourg Saint-Germain gegeben hat und einem Soziologen, der von den Unterschieden zwischen intellektuellen rive gauche- und bürgerlichem rive droite-Geschmack so unterhaltsam zu berichten weiß, als handele es sich um einen Roman.« (Wolf Lepenies Frankfurter Allgemeine Zeitung ) Kurzbeschreibung Bourdieus Analyse des kulturellen Konsums und des Kunstgeschmacks ist trotz der hohen Anforderungen, die sie an den Leser stellt, für alle von Interesse, die geneigt sind, ihre eigenen, meist als selbstverständlich aufgefaßten kulturellen Vorlieben und Praktiken zu prüfen. Der Reiz und das Verdienst des Buches liegen darin, daß Bourdieu immer im Kontakt zum konkreten Alltag bleibt. Die Lektüre der Feinen Unterschiede wird ein spannender Selbsterfahrungsprozeß.