Interferon-Induktion durch Triphosphat-RNA: Von der Grundlagenforschung zu neuen immuntherapeutischen Perspektiven (German Edition)
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Nukleinsäuren können den menschlichen Organismus in einen antiviralen Status versetzen. Über strukturelle Voraussetzungen zur Unterscheidung fremder viraler von körpereigener RNA ist wenig bekannt. 2004 wurde erstmals Interferon-Induktion durch RNA mit freiem Triphosphat am 5"-Ende beobachtet. Interessanter Weise kennt man Triphosphat-RNA auch bei Viren und der eukaryontischen Transkription, hier wird allerdings mit einer Cap- Struktur am 5"-Ende "maskiert". Die Beobachtungen konnten also eine Bedeutung im Sinne von Fremderkennung vermuten lassen. Auf dieser Basis werden Fragen von immunstimulatorisch günstigen Strukturen der Triphosphat-RNA bis zu mechanistischen Grundlagen hinter der beobachteten INF-Induktion beantwortet. 5"-Triphosphat konnte als strukturellen Marker zur selbst-fremd Differenzierung identifiziert werden. So werden virale Nukleinsäuren über ihr 5"- Triphosphat von der zytosolischen Helikase RIG-I erkannt und versetzen den Organismus durch Interferon-Induktion in einen antiviralen Status. 5"-Triphosphat-Oligonukleotide können eine aktive virale Infektion mimen ? ein interessanter Ansatz in der Immuntherapie infektiöser oder maligner Erkrankungen.