Verblendung

Die "Millennium Trilogie" des verstorbenen schwedischen Autors Stieg Larsson avancierte zu einem Weltbestseller und ist bereits als Hörbuch-Edition, gelesen von Dietmar Bär, bei Random House Audio erschienen. Nun gibt es den ersten Teil Verblendung auch als Hörspiel, produziert vom WDR unter der Regie von Walter Adler. Dabei ist das 704 Seiten starke Buch auf drei Hörspiel-CDs zusammengekürzt und so in der Erzählung sehr gestrafft worden. Wer das Buch gelesen hat, wird sicherlich überrascht sein. Trotzdem bleibt die spannende Handlung in sich geschlossen und nahe genug am Text. In diesem Thriller geht es um den engagierten Enthüllungsjournalisten Mikael Blomkvist, der, getarnt als Biograf, das plötzliche Verschwinden von Harriet Vanger in den 1960er Jahren aufklären soll. Hilfe bekommt er dabei von der jungen Ermittlerin Lisbeth Salander, ein Computergenie mit scharfem Verstand und auffälliger Erscheinung. Bei ihren Recherchen kommen die Zwei der grauenvollen Vangerschen Familiengeschichte und dem Schicksal von Harriet auf die Spur. Das Hörspiel überzeugt mit dem brillanten Erzähler Ulrich Matthes. Das Sprecher-Ensemble, das mit mehr als 35 Darstellern aufwartet, ist prominent besetzt. So sind neben Sylvester Groth als Mikael Blomkvist und Anna Thalbach als Lisbeth Salander auch Felix von Manteuffel und Susanne Lothar zu hören. Die zahlreichen Sprecher könnten freilich manchem Hörer zu viel sein, doch sind sie der Originalhandlung entsprechend. Ebenfalls etwas gewöhnungsbedürftig sind die raschen Wechsel der Handlungsstränge und -orte. Die eigens für das Hörspiel komponierte Musik stammt von Pierre Oser und kann zusammen mit den Geräuschen eine spannende Atmosphäre schaffen sowie einen eigenen Reiz verleihen.