Sinfonie 7

Preis 19.67 - 23.11 USD

EAN/UPC/ISBN Code 717281904087



Die in den Jahren 1881 bis 1883 entstandene Symphonie Nr. 7 E-Dur sollte der erste wirkliche umfassende Erfolg des vielgeschmähten Anton Bruckner werden. Seine Uraufführung erlebte das König Ludwig II. von Bayern gewidmete Werk 1884 in Leipzig; der Dirigent Arthur Nikisch hatte die Symphonie bei einer Aufführung an zwei Klavieren gehört und ermöglichte die Einstudierung des Werkes, dessen Ruhm sich bald über München nach ganz Europa und Amerika ausbreiten sollte. Mit den Wiener Philharmonikern, die das Werk einst verschmäht hatten, musizierte der berühmte Hans Knappertsbusch am 30. August 1949 im Salzburger Festspielhaus die gewaltige Symphonie. Auch Knappertsbusch hatte zu diesem Zeitpunkt schwere Jahre hinter sich. 1935 hatte er aufgrund seiner offenen Ablehnung des Nazi-Regimes seine Münchner Ämter niederlegen und ins Exil nach Wien gehen müssen. Bei seiner Rückkehr nach München im Jahre 1945 erhielt er jedoch wegen eines Irrtums der Besatzungsmacht erneut Dirigierverbot und musste in einer Notunterkunft auf seine Rehabilitierung warten. Die vorliegende Interpretation von Bruckners Siebter zeichnet sich durch verschiedene Aspekte als im höchsten Maße beeindruckendes Tondokument aus: Die Wiener Philharmoniker musizieren mit einer faszinierenden Präzision und klanglichen Flexibilität, die dem Dirigenten jede interpretatorische Nuance ermöglicht. Besonders reizvoll für heutige Ohren ist, dass diese Vollkommenheit auch vor jener auf Hochglanz polierten Orchesterkultur möglich war, wie sie mit dem Namen Karajan aufs Engste verbunden ist und in späteren Jahren oftmals die bloße Brillanz bedenklich in den Vordergrund gerückt hat. Weiterhin beeindrucken an Knappertsbuschs Deutung des Werks die äußerst langsamen Tempi, die aber keineswegs mangelnde Spannung zur Folge haben. Mit unglaublicher Ruhe und der Reife eines wahrhaft begnadeten Dirigenten arbeitet Knappertsbusch sich durch die tiefgründige Partitur, und in vielen Momenten nähert sich die Interpretation jenem Ideal der Nachschöpfung im Augenblick des Erklingens. --Michael Wersin