Sieben Tage ohne Gnade - Thin Red Line (KSM Klassiker)
Anti-Kriegsfilme tragen ihre Botschaft ja bereits in ihrer Genrebezeichnung. Sie sind gegen den Krieg gerichtet und helfen, die Schrecken und den Irrsinn von bewaffneten Auseinandersetzungen nachzuerzählen und zu verdeutlichen. Auch Sieben Tage ohne Gnade (engl. Orig.: The Thin Red Line ) ist ein solch düsterer Vertreter dieser Zunft, basierend auf dem autobiographischen Roman Insel der Verdammten von James Jones, der selbst im 2. Weltkrieg auf der Pazifikinsel Guadalcanal mitgekämpft hat. Der Stoff hat eine solche Sogwirkung, dass sich 1998 auch der legendäre Regisseur Terrence Malick ( The Tree of Life , Badlands ) unter dem Titel Der schmale Grat mit einer wahren Armada von Hollywood Stars wie John Travolta, Sean Penn, Nick Nolte oder George Clooney an die Verfilmung dieses dunklen Kapitels der Geschichte machte. Doch auch die erste Verfilmung Sieben Tage ohne Gnade von Regisseur Andrew Marton ( Der längste Tag , König Salomons Diamanten ) aus dem Jahre 1964 kann sich mehr als sehen lassen. Nach dem Eintritt der USA in den Zweiten Weltkrieg durch den Angriff der Japaner auf Pearl Harbor kommt es zu erbitterten Gefechten der beiden Länder im Südpazifik. 1942 landet eine Kompanie auf der Salomonen-Insel Guadalcanal und kämpft sich durch den Regenwald, um die Insel von den Japanern zurückzuerobern. Jeder Soldat hofft natürlich nur das Eine: Lebend aus diesem Dschungelkrieg heraus zu kommen. Im Fokus der Handlung stehen der gerade frisch vermählte Soldat Private Doll (Keir Dullea, 2001:Odyssee im Weltraum , Der gute Hirte ) und sein Vorgesetzter Sgt. Welsh (Jack Warden, Die zwölf Geschworenen , Geliebte Aphrodite ). Denn der Wahnsinn dieses Krieges verändert die Soldaten und insbesondere Private Doll. Ihm graust es immer mehr vor dem sinnlosen Töten, währenddessen Sgt. Welsh ein alter, kampferprobter Veteran ist, der Doll nicht verstehen kann und ihn für einen Feigling hält. Nachdem Doll im Kampf einen Japaner tötet, plagen ihn heftige Schuldgefühle. Doch dies bringt seinen Vorgesetzten nur noch mehr auf die Palme. Im folgenden eskaliert die Situation dann völlig: Doll beginnt sich den Befehlen von Welsh zu widersetzen und es kommt zu einem heftigen Streit. Als Doll einen Tag später eine japanische Maschinengewehr Stellung der Japaner ausmerzt, beginnt er sich ebenso sadistisch zu fühlen wie er es zuvor Welsh vorgeworfen hatte. Er versteht aber nun, dass sie beide irgendwie zusammen arbeiten müssen, um diesen Krieg zu überstehen. Doch ein unvorhergesehener Gegenangriff der Japaner hat tödliche Konsequenzen... Sieben Tage ohne Gnade ist ein gelungener Film, der eindrucksvoll den Wahnsinn und die Sinnlosigkeit eines Krieges darstellt. Diese gut 95 Minuten gehen wahrlich unter die Haut ein beeindruckendes Plädoyer gegen alle Kriege: Die vergangenen und die zukünftigen. Wer diesen Streifen sieht, kriegt eine Ahnung, warum eine Vielzahl Menschen immer wieder skandiert: No more Wars!