Richard Wagner und der Buddhismus

Richard Wagner war einer der ersten Europaer, der den Buddhismus schatzte und darf als der erste gro?e Kunstler des Westens gelten, der sich von dieser Religion inspirieren lie?. Im Jahre 1856, auf dem Gipfel seiner kunstlerischen Kreativitat, las der 33-jahrige Kunstler in Zurich sein erstes Buch uber den Buddhismus. Er war damals vollig verliebt in die glucklich verheiratete Mathilde Wesendonck und ersann zwei zutiefst verbundene Opernprojekte, die den Zwiespalt in seinem Herzen widerspiegelten: Tristan und Isolde, wo zur Befriedigung des Begehrens alle Konventionen gebrochen werden, und Die Sieger, ein von einer indischen Buddhalegende inspiriertes Opernszenario wo Entsagung als hochster Ausdruck der Liebe dargestellt wird. Dieses buddhistische Opernprojekt beschaftigte Wagner jahrzehntelang bis zu seinem Tod im Jahre 1883. In der Tat galten seine letzten Worte der Buddhafigur in seinem Szenario und deren Bezug zu den Frauen. Urs App, der weltbekannte Historiker der westlichen...