Mein Leben im Schrebergarten
Цена 10.53 - 12.08 USD
book24.ru10.53 USD
Ob ihm die Kritik nun den „berufsjugendlichen Russenschelm“ vorhlt, ihn bezichtigt, seine „unprtentise Lakonie“ liefe allmhlich Gefahr, „zur Manier“ zu werden, er habe gar seine Unschuld verloren --, Wladimir Kaminer kann dies alles ziemlich piepegal sein. Der Mann mit dem gespielt naiven Blick auf den Wahnsinn des Alltags ist lngst zur festen Satiregre herangewachsen. Und solange der Vielschreiber auf solch urdeutsche Tmeleien stt wie eine Laubenpieperkolonie mit dem fast schon drohend programmatischen Namen “Glckliche Htten”, solange sein irritiertes Auge auf pralle deutsche Hintern fllt, deren gebckte Besitzer die heimische Scholle liebevoll wenden -, solange wird auch Kaminers satirische Futterkrippe stets randvoll sein. Allzugerne htte es der grtnerisch unbeleckte Autor beim distanzierten Blick durch Buxus und Taxus belassen. Wre da nicht Olga gewesen, die eigene Frau, die partout ihre Erinnerungen ans gromtterliche Grtlein im tschetschenischen Grosny wieder aufleben lassen wollte. Dass die bernahme von Parzelle 118 durch die Kaminers zu einem Stck Realsatire entgleitet, wundert bei diesem Autor nun wirklich niemanden mehr. Ebensowenig wie die Tatsache, dass beim Selbstversuch „Glckliche Htten“ nach nur zwei Monaten Kleingrtnerei gegen so ziemlich alle Paragraphen des Bundeskleingartengesetzes, der Baumschutzverordnung, des Kreislaufwirtschaftsgesetzes, sowie der Abfall und Biotoilettenverordnung verstoen wurde. Kaminer-Freunde wissen lngst, dass solch erwartbare Gags zum ehernen Humorgesetz des Exilrussen gehren.