Strukturbasierte Entwicklung von Kinaseinhibitoren (German Edition)

Der Insulin-ähnliche Wachstumsfaktor-1-Rezeptor (IGF-1R) ist verantwortlich für normales Wachstum, Entwicklung, Differenzierung der Zelle und Unterdrückung der Apoptose. Das macht ihn zu einem möglichen Target für die Entwicklung von Inhibitoren als Krebs-Therapeutika. Die gängigen Kinaseinhibitoren sind niedermolekulare, ATP-kompetitive Inhibitoren und weisen dadurch oft eine geringe Spezifität auf, was zu starken Nebenwirkungen führen kann. So war es das Ziel dieser Arbeit, einen spezifischen, peptidischen Inhibitor für die Kinase des IGF-1R zu entwickeln. Da Rezeptortyrosinkinasen über Dimerisierung aktiviert werden, basierte mein Ansatz zur Inhibition des IGF-1R auf der Unterbindung der Dimerisierung über Kompetition mit sequenzspezifischen Peptiden. Realisiert wurde dieses Konzept an zwei Bereichen des IGF-1R: Juxtamembranbereich und aD-Helix/hinge region. Mittels Phage Display wurden aus einer nahezu unbeschränkten Anzahl an verschiedenen Peptiden mit randomerisierter Sequenz diejenigen selektioniert, die spezifisch an diese Bereiche des IGF-1R banden. Die so erhaltenen Peptide inhibieren durch Bindung an die IGF-1-Rezeptorkinase deren katalytische Aktivität.