xXx - Triple X [UMD Universal Media Disc]
40 Jahre wird die Bond-Serie nun alt. 40 aufregende, schillernde Jahre, in denen der mal härtere mal ironischere britische 007 an den großartigsten Orten mit ausgefallenster Technik in Begleitung schönster Frauen die Welt vor größenwahnsinnigsten Verrückten rettete. Aber das alles erledigte dieser Geheimagent mit der Lizenz zu Töten stets mit einem Höchstmaß an Stil und Format. Ebenso lange versuchte die Konkurrenz, ihm mit mehr oder minder gelungenen Epigonen zu Leibe zu rücken. Mit xXx -- Triple X ist Regisseur Rob Cohen (Dragonheart, The Fast and the Furious) nun angetreten, James Bond den filmischen Agenten-Olymp streitig zu machen. Xander Cage (Vin Diesel) hat für offizielle Regierungsstellen nicht so richtig viel Sympathie übrig. Durch seine Aktionen kurz vor und oft genug hinter der Legalitätsgrenze beruht diese Haltung allerdings auch auf Gegenseitigkeit. Die Welt, das ist für das muskulöse Kraftpaket mit dem am Nacken eintätowierten dreifachen X so etwas wie ein Privatspielplatz. Ein Ort, den der fähige Extremsportler dann auch konsequenterweise als die "Xander-Zone" bezeichnet und dessen Grenzen er mit lässiger Regelmäßigkeit überschreitet. Dummerweise dreht das Gesetz in Form von Agent Augustus Gibbons (Samuel L. Jackson) eines Tages den Spieß um. Als der amerikanische Geheimdienst in Prag nämlich einen seiner fähigsten Leute verliert, rekrutiert Gibbons kurzerhand zwangsweise den widerwilligen Cage, hetzt ihn durch ein lebensgefährliches Training, um ihn schlussendlich auf die schöne tschechische Kapitale und ihre durchgeknallten Anarchisten loszulassen. Immerhin wollen die die Welt in den Untergang zu stürzen. Und da ist es dann nur logisch, dem Chaos mit Chaos zu begegnen. Keine Frage: alles am gut 85 Millionen Dollar teuren xXx -- Triple X riecht nach der Bond-Serie, schreit danach, mit dieser verglichen zu werden. Das fängt schon mit dem Untertitel Ein neuer Typ von Geheimagent an, geht über griffige drei Buchstaben -- xXx versus 007 -- und endet keinesfalls am Einsatz kuriosester Ausrüstung. Neben einem "M" in Gestalt von Sam Jackson, einem "Q" in Form von Michael Roofs Agent Toby Lee Shavers gibt es den Überschurken Yorgi, schöne Frauen im Übermaß und nach einem grandios fotografierten Prag weitere Handlungsorte, die sich mit denen der Bond-Serie locker messen lassen können. Aber im Gegensatz zum britischen 007 präsentiert sich Cohens Agent wider Willen rauer, ruppiger, lauter, ungehobelter als Flemmings Schöpfung. Eigentlich versucht es Pitch Black-Star Vin Diesel auch gar nicht, dessen Eleganz zu erreichen. In xXx -- Triple X -- und das zelebriert der Film geradezu -- wird die Welt mit jugendlicher Schnoddrigkeit und Coolness gerettet. Nicht mit Stil. Um sich wirklich mit James Bond messen zu können, hätte Rob Cohen ein klein wenig mehr Wert auf Dialoge und eine stringente, in sich geschlossen wirkende Handlung legen sollen. Denn insgesamt wirkt sein Filmkonzept noch ein wenig unreif und unfertig. Aber immer dann, wenn man es schafft, den Vergleich mit James Bond beim Betrachten aus dem Kopf zu streichen, wird xXx -- Triple X zu einem großartigen Spaß. Mein Tipp: Versorgen Sie sich mit Knabbereien, lehnen Sie sich zurück und genießen Sie die hervorragenden Spezialeffekte, die knackige Action und die richtig coolen Sprüche. Denn das alles bietet dieser Film im Übermaß. --Constanze Quanz