Die Schöne Müllerin
Preis 55.94 USD
Oho! Wenn ein derart junger Künstler sich an ein epochales (und überaus oft aufgenommenes) Werk wie Schuberts großen Liederzyklus Die schöne Müllerin heranwagt, dann rechnet man normalerweise damit, dass eine Kritik sich so äußert: "lässt auf eine große Zukunft hoffen, aber...". In diesem Fall gibt es aber kein "aber". Werner Güra ist ganz oben an der Spitze zu finden, übertrumpft hierbei den größten Teil seiner Kollegen und Konkurrenten (von denen einige ganz ausgezeichnet sind). Sobald er zum ersten Mal den Mund öffnet, sind Sie schon unumstößlich sicher, dass Sie hier einen ganz großen Liedersänger hören. Er verfügt über eine starke, wohlklingende Tenorstimme mit wunderschöner Baritontiefe; seine Technik ist so solide, dass Sie sich keine Sorgen machen müssen wegen der bei Schubert manchmal erforderlichen Gesangsakrobatik. Aber all dies wäre nicht der Rede wert, wenn die Interpretation unter Niveau wäre. Güra hat anscheinend sehr viel Zeit investiert, um diese Lieder zu erarbeiten, und er kennt und liebt nicht nur jeden Takt und Ton (hören Sie sich einmal die Nuancen an, die er im vierten Lied oder bei dem ruhig-statischen vorletzten findet), er hat auch ein Gespür für die Dynamik des Werkes als Ganzes. Güras Pianist ist ebenso eindrucksvoll, ganz und gar mit seinem Sänger verbunden, und nur ab und zu hat er mit einigen der am meisten gefürchteten Schubert-Passagen zu kämpfen. Harmonia Mundi muss man zu dieser Entdeckung gratulieren; und die Aufnahme ist fantastisch gelungen. Wie ich schon oben sagte: Oho! --Harriet Smith