Briefe von Felix - Folge 1 - Nur ein kleiner Ausflug [VHS]
Wer kennt sie nicht, die Briefe von Felix, dem Kuschelhasen, der aus aller Welt Briefe an seine weltbeste Sophie zu Hause schreibt. Erfunden hat ihn Anette Langen, und Constanza Dropp hat ihn mit ihren Illustrationen zum Leben erweckt. Mehrere Bücher gibt es inzwischen und eine Menge hochwertiger Schreibwaren und Reiseartikel, alle kariert, so wie die große Schleife, die Felix um den Hals trägt. Doch neuerdings schreibt Felix nicht nur, er kann jetzt auch sprechen. Und zwar als Trickfilmfigur auf lauter kleinen Ausflügen rund um die Welt. In Folge eins treffen wir den reiselustigen Hasen im Polareis. Dort versucht er der Verwirrung Herr zu werden, dass ein Eisbär ihn für einen Jäger und ein Jäger ihn für einen Eisbären hält. Ein andermal fliegt er mit einem Luftballon-Ballon über einen Flughafen und wird für ein Ufo gehalten. In Paris trifft er Angélique, die ihr Spielzeug verloren hat. Ob sie es gemeinsam wiederfinden? Später halten ihn der Händler Ali Baba, ein Kamel und ein Mädchen für einen Geist, der alle Wünsche erfüllen kann. Wie soll Felix ihnen nur erklären, dass er ein ganz normaler Kuschelhase ist, der zu Sophie nach Münster gehört, und zwar schon immer, genau genommen, seit sie zusammen in der Wiege gelegen haben? Die einzelnen Felix-Abenteuer besitzen eine straffe Handlung und sind gut erzählt, wenn auch anders, als man es von der Originalautorin kennt. Weniger liebreizend und kindlich staunend, mehr auf Spannung und Action aus. Das ist etwas untypisch für Felix, ungewohnt wild für den neugierigen und sanftmütigen Kuschelhasen, der sonst lieber auf Entdeckungsreise in fremde Länder geht und Sophie beziehungsweise den Leser mit seinen Briefen zu Nachforschungen inspiriert. Schon die rappige Titelmusik weist auf einen veränderten Stil hin. Felix-Fans sollten also nicht den blumigen und wissbegierigen Charakter der Bücher erwarten. Hase Felix als Trickfigur ist gelungen. Felix sieht so aus wie Felix aussehen muss; Sophie allerdings ist kaum wiederzuerkennen. Schade, dass sie hier nicht von der Originalzeichnerin stammt. Über die Stimme von Felix lässt sich streiten. Vielleicht hätte eine "Karlsson-vom-Dach"-Stimme zu einem etwas altklugen Kuschelhasen in den allerbesten Jahren besser gepasst als die helle Stimme eines kleinen Jungen. Vielleicht aber sollte man Buch und Film gar nicht so sehr miteinander vergleichen. Ein etwas neuer Felix also, der Trickfilm-Felix! --Daphne von Unruh