Sinfonie 8 & 9
Preis 16.53 USD
"Seine Interpretation ist die gelungenste seit Barbirolli", schrieben die Kritiker nach der ersten Vaughan Williams-Veröffentlichung Haitinks. "Sie (die Interpretation der siebten Sinfonie) vermittelt die Wildheit, den Heroismus und das tragische Moment der Partitur." Vor über einem Jahrzehnt entschloss sich der holländische Dirigent Bernhard Haitink alle neun Sinfonien des englischen Komponisten Ralph Vaughan Williams (1872-1958) einzuspielen; zusammen mit dem London Philharmonic Orchestra, das Haitink als Chefdirigent in den Jahren 1967 bis 1979 leitete. Mit der jüngsten Veröffentlichung der Sinfonien 8&9 schließt der künstlerische Leiter der Londoner Royal Opera den sinfonischen Zyklus ab. Vaughan Williams" Achte Sinfonie ist Sir John Barbirolli gewidmet, der 1956 auch die Uraufführung in Manchester dirigierte. Der Komponist schrieb das farbige Werk als über 80-Jähriger, voller Begeisterung für große Sinfonik: So ergänzte er die Orchesterbesetzung durch ein nicht alltägliches Instrumentarium, durch Röhrenglocken, Glockenspiel, Vibraphon und Xylophon sowie diverse Gongs. Von ganz anderem, eher nachdenklich düsterem Charakter ist Vaughan Williams Neunte Sinfonie, die in seinem Todesjahr entstand: Harmonisch wegweisend, wagt sich der Komponist weit ins 20. Jahrhundert vor. Wieder verwendet er -- wie man im Begleitheft lesen kann -- "schöne und vernachlässigte" Instrumente: Saxofone und ein Flügelhorn, das bis dahin in Blaskapellen beheimatet war. Haitinks Interpretation der Sinfonien Acht und Neun von Ralph Vaughan Williams überzeugt: Mit klarem Blick für die formale Struktur steht der Dirigent am Pult des exzellent musizierenden London Philharmonic Orchestra. Mit Einschränkungen: so wünschte ich mir -- vor allem im Scherzo der Neunten -- mehr sarkastischen Biss und nicht ganz so viel Behäbigkeit. Und fehlt dem gelegentlich ausladenden orchestralen Klang nicht auch ein Hauch mehr Transparenz? --Beatrix Gillmann