Maahnsinn-Remastered
Der in Berlin geborene Wolf Maahn katapultierte sich mit seinem zweiten Album Bisse und Küsse 1983 direkt in die erste Liga der deutschsprachigen Rockmusik. Ein Jahr darauf erschien das wahrscheinlich beste Album von Maahn und den Deserteuren Irgendwo in Deutschland, das unter anderem den Radiohit "Fieber" enthielt. Maahns von Soul und Rhythm & Blues beeinflusster Mainstream-Rock im Stil von Bruce Springsteen oder Bob Seger zeichnete sich durch intelligente deutsche Texte aus, in denen Maahn auch gelegentlich Stellung zu politischen Themen nahm. Seine Single "Tschernobyl (Das letzte Signal)", in der Maahn sich zusammen mit anderen Stars der Deutschrockszene wie Herbert Grönemeyer, BAP und Klaus Lage kritisch gegen die Kernkraft aussprach, und ein Auftritt bei einer Protestveranstaltung gegen die geplante atomare Wiederaufbereitungsanlage in Wackersdorf führten zu einem Image als "Müsli-Maahn", das ihm künstlerisch nicht gerecht wurde und zu einem Stilwechsel bei Wolf Maahn führte. Er trennte sich von seiner Begleitband, den Deserteuren, und nahm 1988 mit Third Language ein komplett englischsprachiges Album auf, das jedoch nicht den bisherigen Erfolg hatte. 1989 erschien mit Was? wieder ein Album mit deutschen Texten, zwei Jahre später das Album Maahnsinn und 1993 der Live-Unplugged-Mitschnitt Direkt ins Blut. Auch wenn es seit den 90ern ruhiger um Wolf Maahn wurde, findet er bei seinen Liveauftritten nach wie vor ein begeistertes Publikum und legt regelmäßig hochwertige Alben vor, auf denen es ihm immer wieder gelingt, in seiner Musik Mainstream-Appeal mit anspruchsvollen Inhalten zu verbinden. 2003 wurden seine Alben Bisse und Küsse, Third Language, Was? und Maahnsinn digital remastered und kopiergeschützt neu aufgelegt. --Albrecht Volk