Niemals war unsere mitteleuropäische Kulturlandschaft reicher an Pflanzenarten als im späten Mittelalter, zur Zeit der Dreifelderwirtschaft. Auf -- im Verhältnis zur heutigen Landbewirtschaftung -- schonend bestellten Äckern, deren Böden sich im Brachejahr erholen konnten, fanden viele Wildkräuter neue Einwanderungsplätze. Lange konnten sie sich hier und nirgendwo anders behaupten, sie machen auch heute noch den Hauptanteil der typischen Feldflora aus. Die Entwicklung der letzten 150 Jahre, mit durchgehender Fruchtfolge, verbessertem Maschinen- und Düngereinsatz und weitaus intensiverer Unkrautbekämpfung, verursacht aber wieder artenärmere Bestände. Martin Hanf erklärt die Umstände, die zur Artenverschiebung der "Unkräuter" bzw. Wildkräuter auf Äckern und Gartenfeldern führen, und liefert außerdem ein äußerst brauchbares Buch, um sich in die Feldflora Mitteleuropas einzuarbeiten. In seinem Farbatlas finden sich wichtige Informationen zu Aussehen, Vorkommen und Verbreitung von ca. 270 Arten, jeweils ergänzt durch ein Farbfoto. Leicht zu handhabende Bestimmungstabellen, die auf diese spezielle Florengruppe abgestimmt sind, lassen die Arten schnell und sicher ansprechen. Die Unterteilung der Arten im Atlasteil erfolgt in die häufigeren Arten wie der Acker-Gänsedistel oder der Kornrade und in die besonderer Standorte wie dem Flammen-Teufelsauge oder der Polei-Minze, Arten, die man in den meisten farbigen Bestimmungsbüchern vergeblich sucht. --Heike Reher