Rumba Congo
Preis 19.75 - 22.54 USD
In der zweiten Hälfte des 20.Jahrhunderts entwickelte sich der Congo-Groove zur erfolgreichsten Tanzmucke Afrikas, die Mitte der 80er-Jahre unter dem Etikett "Kwassa Kwassa" eine regelrechte Modewelle auslöste und schließlich Soukous-Superstars wie Koffi Olomide und Papa Wemba hervorbrachte. Heute allerdings tritt der pumpende Dancefloorbeat aus Kinshasa auf der Stelle. Pariser Studios produzieren nur noch gesichtslose Massenware. Zeit also, um sich auf die Ursprünge zurückzubesinnen. Nach Sam Mangwana Sings Dino Vangu und einer Papa-Noel-Compilation setzt Londons traditionsreiches World-Music-Label Stern"s Africa seiner Retro-Rumba-Reihe das "i"-Tüpfelchen auf. Eine exzellente achtköpfige All-Star-Gruppe formierte sich um die Sänger und Gitarristen der Quatre Etoiles Nyboma Mwan Dido, Syran Mbenza und Wuta Mayi mit dem erklärten Ziel, das wärmende Feuer der postkolonialen kongolesischen Rumba wieder zu entfachen. In herzerweichenden, Dur-gestimmten und rein akustischen Melodiegirlanden wird der von Kuba beeinflusste melodiöse Soukous-Vorläufer mit stimmungsvollen Violin- und Akkordeonklängen garniert. Gekrönt werden die filigranen Gitarrenläufe von honigsüßen Stimmen, die an besonders emotionsreichen Passagen in ein unnachahmlich weiches Tremolo verfallen. Dieser eigentlich hoffnungslos antiquierte Gesangsstil erinnert an die alten Soneros, namentlich an den in Afrika sehr verehrten Guillermo Portabales. Nicht von ungefähr gibt eine Clave-Figur den Takt vor in Papa Noel Nedules "Baninga". Zudem enthält das Booklet zu diesem Meilensteinalbum aus der Hit-Schmiede von Africando-Producer Ibrahim Sylla den bisher kompetentesten Abriss über die Geschichte der kongolesischen Musik. Kleiner Wermutstropfen: Im Text wird mit keinem Wort auf die 14 vorliegenden Titel eingegangen. --Wolfgang Zwack