Die kongolesische Volksmusik ist wesentlich vielfältiger als viele glauben. Sie reicht von den klassischen zweiteiligen Stücken, die von Franco und seinen Zeitgenossen bekannt gemacht wurden, bis hin zu dem lebhaften Tempo und den schillernden, wie Kolibris flatternden Gitarren-Passagen von schnell gespielten Soukous. Kekele greift auf die frühere Tradition zurück und favorisiert einen swingenden, sexy dahin gleitenden Modus, eher eine durchdachte und fantasievolle Ausarbeitung von Thema und Variationen als eine allzu schnelle Festlegung. Aber dies bedeutet nicht, dass das Vergnügen auch erst mit Verspätung einsetzt. Von der ersten Note wird der Zuhörer von dem fließenden Rhythmus, den sanften Stimmen und den prächtigen Gitarren verführt. Verstärkt wird diese Verführungskunst durch Akkordeon, Holzbläser und Geigen, die an Charangas erinnern. Die Melodien sind so feurig, verspielt und ausgereift wie die temperamentvollen kubanischen Grooves, die hier ursprünglich Pate standen. Ein unschlagbares Team von Veteranen ihres Fachs werden durch ihre glorreiche Vergangenheit eher angefeuert als belastet. Sie feiern ein Fest, wenn sie sich durch elf zauberhafte, anspruchsvolle traditionelle Rumbas bewegen und sie für moderne Ohren präsentieren. Dies darf man auf keinen Fall verpassen! --Christina Roden