The In-Kraut - Hip Shaking Grooves Made In Germany 1966-1974 (Digipak)

Preis 12.99 - 19.08 USD

EAN/UPC/ISBN Code 4015698633726



The In-Kraut erzählt eine etwas andere Geschichte der deutschen Pop-Musik. Da gab es den Schlager mit fröhlichen Melodien und dümmlichen Heilewelt-Texten, die jegliche Form von Aufarbeitung der jüngeren, sehr braunen Vergangenheit verweigerten. Mitten in diesen bürgerlichen Mief und einen jegliche Freiheiten erdrückenden Konservatismus fegen in der Mitte der 60er neue Trends aus dem Ausland wie eine Sturm herein. Die Einflüsse kamen aus Swinging London, der Psychedelik- und Sixties-Punk-Bewegung in den USA und auch durch die stationierten Soldaten der Alliierten: Big-Band-Sound, Jazz, Beat oder Funk. Während sich Bands wie Tangerine Dream, Kraftwerk oder Can formierten und „Krautrock“ zu einer Weltmarke machen sollten, in Bremen der „Beat Club“ aufmachte, existierte eine Parallel-Szene. Die orientierte sich ungleich dichter an anglo-amerikanischen Einflüssen. Die mit vielen Details versehene und perfekt aufgemachte CD The In-Kraut serviert einem 20 sehr unterschiedliche, oft obskure und nie peinliche Songs aus den Jahren 1966-74. Es gibt Subversives („Marihuana Mantra“) von Kuno & The Marihuana Brass zu hören, Vivi Bach & Dietmar Schönherr entpuppen sich in „Molotow Cocktail Party“ als Anarchisten und Peter Thomas („Raumpatrouille Orion“) covert die Rolling Stones auf seine unnachahmliche Art. Wahre Perlen steuern Heidi Brühl (mit Jimmy Page an der Gitarre!!) mit dem Psychedelik-Kracher „Berlin“, The Boots oder Willi Stich alias Bill Lawrence bei. Hildegard Knef singt in sehr kantigem und charmanten Englisch und sogar Helmut Zacharias überrascht mit dem James-Bond-tauglichen Song „Naturally Stoned“. Es gab also doch Lichtblicke in dieser Zeit, also fragt eure Eltern, warum sie immer die falschen Platten gekauft haben. Und macht den selben Fehler! --Sven Niechziol