Der Elfenhügel
Der bekannte Drehbuchautor Phil Hastings und seine Familie leben ein glückliches und zufriedenes Leben. Dies ändert sich plötzlich, als sie in ein neu gekauftes Haus auf dem Lande ziehen. Der nahe gelegene Wald mit seinem sagenumwobenen Hügel scheint geheimnisvolle Wesen zu verbergen. Darunter jedoch lebt etwas Grässliches, das immer mehr nach den Hastings greift. Zuerst wird die erwachsene Tochter beinahe vergewaltigt. Dann entdecken zwei befreundete Okkult-Forscher im Haus der Hastings geheimnisvolle Schriften, die auf einen alten, aus Süddeutschland stammenden Geheimbund hindeuten. Und dann ist da noch das "Böse Ding", das unter der Trollbrücke im Wald haust -- Diener eines ungleich böseren mythischen Wesens. Schließlich wird einer der beiden achtjährigen Zwillingssöhne mit einem Wechselbalg vertauscht, und eine Gruppe des Kleinen Volks will einen Krieg mit den Menschen heraufbeschwören. Der Erlkönig und die Wilde Jagd, geheime Schätze und verborgene Schriften, Monster im Dunkeln und keltisch-irische Mythenwesen, Parapsychologen und Wechselbälger -- und das alles mitten im heutigen Amerika? Wer Raymond E. Feist von seiner Midkemia-Saga her kennt, wird sich wundern, hier einen gänzlich anderen Erzählstoff geboten zu bekommen. Der bekannte Fantasy-Autor serviert uns eine Geschichte, die zwar von Fantasy-Wesen bevölkert wird, vom Stilistischen aber eher dem Bereich Horror zuzuordnen ist. Verstärkt wird dieser Effekt dadurch, dass sich die Handlung in unserer realen Welt abspielt. Von Verlagsseite hätte diesem Buch eine redaktionelle Überarbeitung gut getan. Allzu oft stolpert man sowohl über Schreib- und Druckfehler als auch über holperige Stellen bei der Übersetzung. Dennoch: Der Elfenhügel ist ein handwerklich solide geschriebenes Buch, mit einem liebevollen und sorgfältigen Blick für die Protagonisten und einer sich langsam aufbauenden Spannung, die sich bis zum -- zweifellos etwas zu mächtigen -- Finale steigert. Was bleibt ist kein Meisterwerk, aber eine spannende, gut erzählte Geschichte zum leichten Gruseln abends im Dunkeln. --Peter Sowade