Samsara
Nalin Pans Film über den Weg des buddhistischen Mönches Tashi zur spirituellen Erleuchtung ist ebenso eine philosophische Meditation wie eine tief berührende Liebesgeschichte. Dieser spirituellen Lovestory verleiht der Soundtrack des Franzosen Cyril Morin eindrucksvoll musikalischen Ausdruck. Im musikalischen Leitmotiv des Films klingt Tashis hin und her gerissenes Sein zwischen weltlichem Leben und geistiger Erfüllung immer wieder an. Der Zwiespalt zwischen den beiden Lebenswegen erscheint dabei sehnsüchtig und traurig zugleich. Diese Emotionalität erreicht Morin vor allem durch die einfühlsame Instrumentierung: Vom armenischen Duduk, einer Art Dudelsack, über den Einsatz von Flöten und Violinen bis hin zur indischen Sarangi erstreckt sich sein musikalisches Vokabular, ohne dabei für westliche Ohren allzu fremdartig zu klingen. Ein besonderer Höhepunkt sind die Gesänge der Mönche, die den Zuhörer in ihrer Klarheit und Reinheit in andere Welten entführen, auch wenn man dem tibetanischen Buddhismus nicht sonderlich zugeneigt ist. Morin greift sowohl auf traditionelles Liedgut als auch auf Eigenkompositionen zurück, die dem Soundtrack zusätzlich eine leicht westliche Note verleihen. Die Sängerin Dadon, die mit ihrer Mischung aus Pop und tibetanischer Lyrik insbesondere in China große Erfolge feiert, steuerte das Stück "Bumblebee" zum Soundtrack bei, das auf einem Gedicht des sechsten Dalai-Lamas beruht. Samsara ist nach Khajuraho und Ayurveda - Art Of Being die dritte Zusammenarbeit von Morin und Nalin. Der Film ist gleichsam eine Neuerzählung der Legende von Siddhartha, der sich ebenso wie Tashi den weltlichen Genüssen hingibt, um schließlich Frau und Kind zu verlassen und seiner wahren Bestimmung zu folgen. Wer sich mit der buddhistischen Kultur beschäftigt und Soundtracks wie Himalaya mag, ist hier genau richtig. --Birgit Schwenger