Wenn man seine Aufnahmen instrumentaler Musik des 16. Jahrhunderts auf nur eine Platte reduzieren müßte (was für ein fürchterlicher Gedanke!), dann täte man gut daran, diese zu behalten. Selten findet man eine Aufnahme oder ein Repertoire, das so gut konzipiert, aufgebaut und vorgetragen ist -- und selten ist die Musik so durchgängig unglaublich schön. Die Zeit, zu der diese Musik geschaffen wurde, mag vollkommen anders als unsere gewesen sein, aber wir brauchen derart aufrichtige und herzliche Musik heutzutage unbedingt. Der Lautenist Julian Bream und sein mit historischen Instrumenten besetztes Ensemble locken uns in eine bezaubernde Welt voller schöner, manchmal herzzerreißender Melodien und herrlicher Harmonien. Hin und wieder hören wir einen lebhaften Tanz, und ein paarmal auch Robert Tears klagenden Tenor. Aber meist sind es die Bratschen, Renaissance-Flöten, Cistern und Lauten, die einige der vermutlich ausgezeichnetsten Beispiele englischer Renaissancemusik vortragen, die wir jemals hören werden. --David Vernier