Silver City [UK Import]
Dickie Pilager hat ein Herz für die Umwelt, er hat ein Herz für sein Land – er hat ein Herz für einfach alles. Deshalb ist er auch der ideale Kandidat für die anstehende Wahl zum Gouverneur Colorados. Extrem nutzerfreundlich, wie sein Wahlkampfmanager, der hart gesottene und geborene Propagandamacher Chuck Raven, sich ausdrückt. Dickie Pilager ist nicht wirklich korrupt: Er tut einfach nur das, was die Wirtschaftsbosse und sein Vater, Senator Pilager, im auftragen. Böse Zungen behaupten, dass er auch nicht für viel mehr tauge. Als er bei Filmaufnahmen zu einem Wahlkampfspot buchstäblich eine Leiche an der Angel hat, wird der Privatdetektiv und ehemalige Journalist Danny O’Brien damit beauftragt, eventuellen Störenfrieden auf dem Weg zum Wahlsieg einen Warnschuss vor den Bug zu geben. Bei seinen Ermittlungen stößt Danny auf einen Sumpf aus Korruption, Umweltzerstörung, politischer Einflussnahme und sogar Mord. Nur zu bald ist auch sein eigenes Leben in Gefahr. Regisseur John Sayles ist eine der Ikonen des amerikanischen Independent-Kinos. Mit Filmen wie Passion Fisch oder Lone Star schuf er kleine Meisterwerke der Erzählkunst. Inspiriert von dem Wahldebakel in Florida bei der US-Präsidentschaftswahl 2000, setzt sich Sayles in Silver City im Stile von Film-noir Murdery Mysteries á la Chinatown mit den Machenschaften und komplexen Verstrickungen von Wirtschaft, Politik und Medien auseinander. Dabei sind Pilager und Raven unschwer als George Bush und dessen Wahlkampfmanager Karl Rove auszumachen. Aber der Film ist mehr als nur eine satirische Abrechnung mit Bush & Co. Vielmehr geht es Sayles darum, sein Publikum wach zu rütteln und es zu kritischer Aufmerksamkeit und Engagement zu motivieren. Hochkarätig besetzt mit Chris Cooper, Richard Dreyfuss, Daryl Hannah, Tim Roth, Kris Kristofferson, Mario Bello u.a. bietet Silver City kritische Unterhaltung im besten Sinne. -- Birgit Schwenger