Das passt wie die Faust aufs Auge. Sly & Robbie machen neuerdings nicht nur Drum & Bass -- sie sind Drum & Bass, und zwar in Personalunion. Sly Dunbar am Schlagzeug und Bassist Robbie Shakespear bilden seit 25 Jahren das Rückgrat unzähliger Reggae- und Disco-Produktionen. Den legendären "Riddim Twins" aus Jamaika hatte nicht nur Grace Jones ihren mondänen "Pull Up To The Bumper"-Groove zu verdanken. Auch Bob Dylan, James Brown oder die Rolling Stones ließen sich von ihnen unter die Arme greifen. 1997 präsentierten Sly & Robbie mit Simply Red eine Neuversion von Gregory Isaacs Romantic-Reggae "Night Nurse". Auf Drum & Bass Strip To The Bone jedoch beschreiten sie definitiv neue Pfade am Ende des Jahrtausends. Unter der künstlerischen Leitung des englischen Producers und Remixers Howie B deckt das Duo mit diesem Instrumentalwerk die ganze Bandbreite von Dub-Reggae, Ambient, Dancefloor und Mambomuffin ab. Die zwölf Titel werden gekrönt von den beiden Singleauskoppelungen "Superthruster", einem pumpenden Elektrofunk, und dem swingenden Latino-Ragga "Softcore Surge". Das spricht nicht nur die traditionelle Fangemeinde aus dem Reggaelager an, sondern findet auch bei vielen Hörern im Dance- und Club-Bereich Gefallen. --Aidin Vaziri