The Negatives

Preis 21.00 USD

EAN/UPC/ISBN Code 4015698935226, 5012106935228, 5013037685893



"Ja, wo isser denn?" hat vielleicht mancher über die Jahre gefragt. Denn die letzten Jahre war von Lloyd Cole nichts zu hören. Der Brite, ab 1983 Kopf und Namensgeber von Lloyd Cole & The Commotions, hatte in den Band-Jahren respektable, subtil-gefällige Poprock-Alben wie Rattlesnakes ("84) oder Easy Pieces ("85), immerhin in Englands Top Ten, vorzuweisen. Seine Songwriter-Künste, konzentriert in lakonisch gesungenen, trickreich instrumentierten Alltagsgeschichten, trugen etliche Soloalben weit, vom 90er Solodebüt Lloyd Cole über Bad Vibes ("93) bis Love Story ("95), mit der recht erfolgreichen Single-Auskopplung "Like Lovers Do". Wieder vereint mit Commotions-Gitarrist Neil Clark, nimmt der Wahl-New Yorker jetzt einen neuen Anlauf. Und siehe da: Lloyd Cole hat auf The Negatives nichts verlernt. Seine nicht gerade hypermarkante Stimme strahlt nach wie vor eine Nonchalance aus, die beim ersten Hören fast öde amuten kann, in "Tried To Rock" aber Assoziationen an John Lennon weckt. Die flotten, hübschen Melodien hingegen gehen direkt ins Ohr. Den zum Teil autobiographischen Geschichten lauscht man gern. Und insbesondere Clarks vielschichtige Gitarrenarrangements liften die elf Stücke locker übers Mittelmaß. Wer Alben mag, bei denen die Popharmonien die Rockstrukturen dominieren, ist mit The Negatives prima bedient. --Claus Böhm Amazon.de Der britische Songschmied mit einem formidablen neuen Album. Lloyd Coles erste Alben Rattlesnakes (1984) und Easy Pieces (1985) waren damals Musterbeispiele intelligenten, britischen Gitarrenpops und die Hits "Rattlesnakes", "Perfect Skin", "Lost Weekend" oder "Brandnew Friend" waren nicht nur veritable Ohrwürmer, sondern machten meist auch großen Eindruck beim anderen Geschlecht. Nach Mix-Tapes mit einzelnen Cole-Stücken musste man jedenfalls den Damen meist auch noch die ganzen Alben aufnehmen! Den Erfolg der frühen Platten konnten spätere Veröffentlichungen -- fünf an der Zahl -- trotz ihrer Qualitäten nicht mehr wiederholen. Wobei schon das jüngste Werk, Love Story (1995) einen wiedererstarkten Llyod Cole zeigte. Mit der neuen CD Lloyd Cole & The Commotions jedoch hat der Elvis-Lookalike, der immer auch ein bisschen wie Chris Isaacs britischer Verwandter aussieht, eine klasse Platte gemacht. Songs wie "Impossible Girl" oder "Past Imperfect" haben wieder diese flockigen Gitarrenmelodien, den einschmeichelnden Gesang und diese bittersüßen Texte, für die der Engländer die schöne Vokabel "sophisticated" bereithält. Gelegentlich darf es dann auch mal etwas mehr rocken ("Too Much Of E") oder man nimmt das Tempo heraus ("Vin Ordinaire"). Besonders schön ist "What"s Wrong With This Picture", bei dem Mr. Cole wieder einmal banale Alltagsweisheiten in treffende Textzeilen verpackt: "Monday morning, feeling alright -- what"s wrong with this picture?" Neueinsteiger sollten jedoch auch Coles Backkatalog beachten, vor allem die oben erwähnten beiden ersten Alben. Diese haben auch heute nichts von ihrer Klasse eingebüßt. --Thomas Bohnet