Been Here and Gone

Preis 22.63 USD

EAN/UPC/ISBN Code 744861051923



Eine der griechischen Musen war Thalia, die Schutzgöttin der Dichtung. Die amerikanische Sängerin Thalia Zedek brauchte lange Zeit selber Schutz, um die Abhängigkeit zum Heroin zu überwinden und das riesige Talent als Sängerin nicht zu vergeuden. Zedek, mittlerweile eine Veteranin des Underground, zog in den 70ern von Washington D.C. nach Boston, schloss sich der Band White Women an, gründete danach Dangerous Birds und darauf Uzi. Doch erst der Wechsel nach New York und zu Live Skull machten Thalia Zedek bekannt. 1989 habe ich diese Band einmal in einem kleinen Club in Hamburg live gesehen und war hingerissen von der Stärke dieser Frau. Mit ihrem Freund Chris Brokaw (Ex-Codeine) gründete sie Come, eine Gruppe, deren Blues dissonant und dunkel klang. Es folgte ein Kurzaufenthalt bei den Indigo Girls und das (vorläufige?) Aus von Come. Während deren aktiven Zeit kam es zu einigen Shows, bei denen sich Zedek nur von Piano und Geige begleiten ließ, was ihre Stimme weit in den Vordergrund hob. Das Konzept der leisen Instrumente bestimmt auch Been Here And Gone. Dominiert wird das schwermütige Album vom Wechselspiel zwischen dunklem Blues und traurigem Folk, die sich Hand in Hand schleppend fortbewegen. In einer Zeit, in der wir immer schneller vorankommen und doch über immer weniger Zeit verfügen, strahlt die unendliche Langsamkeit der Instrumente auf Zedeks Solodebüt eine ganz eigenartige, nie aufreizende Atmosphäre aus. Die wird insbesondere durch Thalias Stimme, die irgendwo zwischen Nick Cave und Patti Smith liegt, verstärkt. Sogar die Leonard-Cohen-Coverversion "Dance Me To The End Of Love" meistert diese bravurös und wenn sie sich wie bei "1926" nur vom Piano begleiten lässt, wird aus Zuneigung Liebe. --Sven Niechziol