Schön, daß die Yes-Reunion im klassischen Line-up -- Jon Anderson (v.), Steve Howe (g.), Chris Squire (b.), Rick Wakeman (keys) und Alan White (dr.) -- immerhin so lange Bestand hatte, dass zwei hörenswerte Doppel-CDs zusammengeschraubt werden konnten. Beide Doppelpacks enthalten jeweils eine Hälfte des erstklassigen Mitschnitts von den Wiedervereinigungsshows im kalifornischen San Luis Obispo und einige neue Studiotracks. Während Keys To Ascension 1 sich noch mit zwei brandaktuellen Songs begnügte, braucht´s auf Keys To Ascension II schon eine komplette CD, um dem wiedererwachten Schaffensdrang der britischen Alt-Proggies gerecht zu werden. Stilistisch versucht man ein wenig an die allesamt Klassikerstatus genießenden Live-Stücke (darunter "Close To The Edge", "And You And I", "I´ve Seen All Good People" und "Turn Of The Century") anzuknüpfen und rückt den Power-Progpop der letzten 15 Yesyears ins zweite Glied. Das 19minütige "Mind Drive" lässt wehmütige Erinnerungen an die Glanzzeiten der Band aufkommen, das federleichte, mehrstimmig gesungene "Children Of Light" wuchert mit Yes-Hooklines vom Alleredelsten, und "Foot Prints" tendiert ein wenig in die Anderson Bruford Wakeman Howe-Ecke. Der Rest der Tracks klingt ein wenig zu hippiesk, unterm Strich dürften Freunde der alten Yes mit diesem Doppelalbum aber bestens bedient sein. --Michael Rensen