Fight Of The Dragon - Silver Edition
Preis 41.60 USD
Es ist nicht leicht einen Film zu bewerten, der so schlecht inszeniert ist wie Fight of the Dragon. Als Kritiker erliegt man sehr oft der Versuchung, den eigenen Geschmack, die eigenen Vorlieben zum Maß aller Dinge zu erklären. Und mit nur einem Federstrich wird das Werk, in das Filmschaffende Monate, oft Jahre ihres Lebens investiert haben, zu einem Abfallprodukt erklärt, das sich einen Platz im Kompost, aber um Gottes Willen nicht auf der Leinwand oder auf dem Fernsehbildschirm suchen soll. Kritiker können gemein sein. Doch schaut man sich Filme wie Fight of the Dragon an, fällt es selbst dem großzügigsten, fairsten Rezensenten schwer, etwas Positives in ihm zu entdecken. Dabei kann dieses Werk sogar mit einem Pfand aufwarten, den nur wenige Filme dieser Art zu bieten haben: Eine interessante Handlung in einem nicht weniger interessanten Setting. Tatsächlich ist Fight of the Dragon ein Märchen, in dessen Mittelpunkt die Prinzessin Halo (Valerie Chow) steht. Seit dem Tod ihrer Eltern wird das Reich de facto von General Ruechang (Cary-Hiroyuki Tagawa) verwaltet, der durch eine Heirat mit der Prinzessin seine Machtansprüche untermauern will. Als die Prinzessin ausgerechnet am Tag der Hochzeit das Weite sucht, hetzt ihr der General seinen besten Soldaten, Warchyld (Dolph Lundgren), hinterher. Doch während seiner Jagd beginnt Warchyld für die selbstbewusste Prinzessin Sympathien zu entwickeln und zum ersten Mal in seinem Leben hinterfragt er den Sinn seines Soldatendaseins. Ist es seine Pflicht zu gehorchen? Oder ist es seine Pflicht, für die Gerechtigkeit zu kämpfen, selbst wenn er sich dafür gegen seine eigene Armee stellen muss? Statt die Geschichte in der Vergangenheit anzusiedeln, spielt sie in einer nicht allzu fernen Zukunft. So werden die Kämpfe mit Maschinengewehren, Panzerfäusten und Hubschraubern ausgetragen. Eigentlich hätte dies ein wirklich interessanter Actionfilm werden können. Wenn da nicht die Inszenierung wäre... Da fallen Stuntleute zu früh oder spät zu Boden (einer lacht sogar, während er stürzt, obwohl sein Körper angeblich von Dutzenden von Kugeln durchbohrt wurde), da feuern 20 Soldaten 1000 Kugeln auf Warchyld ab, der aber wird nicht einmal von einem Windhauch einer Kugel getroffen (dafür ist bei ihm jeder Schuss ein Treffer). Statisten suchen deutlich sichtbar nach Regie-Anweisungen, Explosionen erfolgen zu früh, die Schnittfolgen einzelner Szenen sind nicht schlüssig und ergeben kein Gesamtbild, die einzelnen Handlungssegmente ergeben keine Einheit. Und inmitten dieser schlampigen Arbeit steht Dolph Lundgren, der sich irgendwie bemüht, zu retten was zu retten ist, damit jedoch maßlos überfordert ist. Lundgren, der in grauer Vorzeit einmal in einigen recht ansehnlichen Actionfilmen mitgespielt hat, muss sich hier mit Laienschauspielern herumärgern, die bei den Proben einer Amateur-Aufführung der Theater-AG der Volkshochschule Witten/Wetter/Herdecke achtkantig von der Bühne geflogen wären. Dies mag hart, ja fast schon gemein klingen. Leider aber hat sich der Kritiker hier noch zurückgehalten! Gedreht wurde der Film übrigens in Bulgarien, einem Land, das sich mit derart schlampigen Arbeiten nicht unbedingt als Produktionsstätte weiterer B-Actionfilme anbietet. Nein, ein guter Film ist Fight of the Dragon bei aller Liebe zum Genre nun wirklich nicht. --Christian Lukas