Auch ohne Gitarren-Exzentriker Michael Schenker ziehen UFO unbeirrt ihre Bahnen durchs Hardrock-Universum. Mit zwei neuen Leuten und viel Experimentierfreude knobelten die Classic-Rocker ein zwar nicht überragendes, aber zumindest sehr lebendiges Album aus. Der (endgültige?) Abgang von Michael Schenker konnte erwartungsgemäß gut verkraftet werden, da sein Nachfolger Vinnie Moore, der als einer der größten Gitarrenvirtuosen im Hard-"n"-Heavy-Bereich gilt und bereits für Größen wie Alice Cooper in die Saiten griff, mit seiner Axt sowohl im Rhythmus- wie auch im Solobereich markante Akzente setzt. Auch John Bonhams Sohn Jason an den Drums ist eine Bereicherung für UFO. Minuspunkte müssen bei You Are Here eher im Songwriting-Bereich verteilt werden, denn trotz aller Bemühungen um frische Sounds und vielseitige Songstrukturen klingen einige der Nummern wie B-Versionen der letzten Deep-Purple-Scheiben. Es fehlen die wirklich überraschenden Momente und ganz großen melodischen Geniestreiche, die UFO in den Siebzigern und Achtzigern zu einer unverrückbaren Konstante im Hardrock-Bereich machten. --Michael Rensen