The Job

EAN/UPC/ISBN Code 4005902293129



Ist es ein Hobby von finnischen Gruppen, sich einen Buchstaben per Gerichtsentscheid aus dem Namen streichen zu lassen? Erst verloren PanASonic ihr A und nun beklagen die Opel Bastards den herben Verlust des E -- dabei sind Vokale so selten dort oben im Norden. Das Trio aus Helsinki mochte einfach den Klang des Wortes Opel und versteht die Kleinkariertheit des bekannten Autokonzerns nicht. Geistige, natürlich auch räumliche Enge treibt die drei auch in die weite Welt, um dort mehr Menschen zu erreichen, die einen verstehen. Langsam führten sich die Op:l Bastards dabei mit einigen Samplerbeiträgen und Remixen in die Elektro-Szene ein. Ihre Plattenfirma Form & Function nahm sich sogar Zeit für eine behutsame Aufbauarbeit. Obwohl das Debüt-Album The Job der drei sehr sympathischen Männer schon lange vor der Veröffentlichung im April 2001 eingespielt war, schob das Label die Single "Scorpius" samt dazugehörigem Video vor. Der Song bildet als grandiose Retro-Elektro-Keule auch das Herzstück auf The Job. Den Op:ls ist es gelungen, eine eigene musikalische Sprache zu finden, obwohl die Wurzeln eindeutig bis auf Visage, Magic Fly oder Tangerine Dream zurückgehen. Das Album ziert sich nicht davor, Disco und funkige Old-School Analog-Elektronik zu zitieren, denn T.A. Kaukolampi, Vilunki 3000 und Tuomo Puranen arbeiten experimentelle Elemente in ihre Musik ein. Dazu addiert sich eine sehr typisch finnische Eigenart: Melancholie. Die Op:ls hassen aufgesetzte Fröhlichkeit ohne Melancholie gleichzeitig zu verherrlichen. Im Interview erklären sie es mit dem einheimischen Begriff "Kavkokaipuu": Du vermisst etwas, das gar nicht existiert und du weißt es nicht einmal. Schön zu wissen, dass sie Songs spielen, die zum Tanz animieren ohne das Hirn auszuschalten. --Sven Niechziol