Unser Planet scheint endlos alt. Im Vergleich zum Universum ist er jedoch gerade erst dem Jugendalter entwachsen. Nach dem Urknall vor rund 20 Milliarden Jahren hat es noch über 15 Milliarden Jahre gedauert, bis die Erde geboren wurde. Hier, vor ziemlich genau 4,6 Milliarden Jahren beginnt die Geschichte dieses Films. Zu Beginn steht dann auch das Problem, wie man das Alter der Erde bestimmen kann. Lord William Kelvin hatte vor über 100 Jahren anhand der Abkühlung ein Alter von 20 Millionen Jahren errechnet. Der Durchbruch kam zu Beginn des Jahrhunderts. Ernest Rutherford erkannte, dass die Wärme aus dem Erdinnern vor allem aus dem Zerfall radioaktiver Elemente stammt. Nun war der Weg frei für die exakte Altersbestimmung aller möglichen Gesteine. Die Rekonstruktion der Erdgeschichte machte rasante Fortschritte. Schließlich entwickelte der deutsche Meteorologe und Geophysiker Alfred Wegener seine Theorie der Kontinentaldrift. Ihm war aufgefallen wie gut der afrikanische und der südamerikanische Kontinent zusammenpassen. Erst lange nach seinem Tod konnten Menschen mit Hilfe des Unterseebootes "Alvin" auf dem Meeresboden tatsächlich die erdumspannende Naht sehen, an der ständig neue Kruste gebildet wird und wo die Kontinente langsam aber stetig auseinander driften. Diese Dokumentation der Geburt der Erde ist von hervorragender Qualität. Wissenschaftlich fundiert und einwandfrei recherchiert, besticht sie gerade durch die professionelle Umsetzung in eine verständliche und spannende Geschichte. Dabei kommen immer wieder Wissenschaftler zu Wort und offenbaren die Begeisterung für ihre Arbeit. Mit klaren Bildern, ergänzt durch anschauliche Animationen, wird die Biographie des Erdballs aufgezeigt. Von ihrer Entstehung im Weltraum aus Gesteinsfragmenten bis hin zur Entstehung und Wanderung der Kontinente, die das heutige Antlitz der Erde prägen. --Joachim Schüring