Oui
Die Pop-Spitze und Urkeimzelle der sogenannten Chicago Szene ist zurück und erinnert uns eindrücklich daran, dass niemand, auch nicht ihr Quasi-Kopf Sam Prekop auf seinem wunderbaren Soloalbum, Musik wie diese zustande bekommt. Drei Jahre nach dem großartigen The Fawn von 1997, machen The Sea & Cake mit Oui genau da weiter, wo die beeindruckende Reihe ihrer ersten vier Alben unterbrochen wurde: vor dem nächsten Schritt. Und das bedeutet bei Prekop, Archer Prewitt, Eric Claridge und John McEntire vor allem Verfeinerung. Niemals vorher war ihre Musik derartig fließend, leicht und transparent, vermischten sich jazzige Harmonien mit Resten von College-Rock, etwas Americana, post-industrieller Psychedelia und der unwirklichen und doch prägnanten Stimme Prekops homogener zu einer Musik, für die es keine Schublade gibt. Dass die Platte mit fast allem zur Verfügung stehenden studiotechnischen Schnickschnack aufgenommen wurde, spielt für die Art und Weise, auf die sie sich mitteilt zwar durchaus eine Rolle, bleibt aber stets nur Mittel zum Zweck. So ist dem Quartett mit der Unterstützung einiger handverlesener Helfer, wie beispielsweise Arrangeur Paul Mertens, der zuletzt für Brian Wilson arbeitete, ein Album gelungen, das ihr bisher reifestes zu nennen leicht fällt. Sophisticated Pop der uneitlen Art, dessen nachhaltigster Eindruck schließlich ein ausgeprägtes Wohlgefühl ist. Sag" ja zu Oui! --Rolf Jäger