Die 14 Nothelfer sind keine Zauberer, aber sie zeigen Wege, wie Krisen bewältigt und Verletzungen geheilt werden können. Pater Anselm Grün, Benediktiner aus der Abtei Münsterschwarzach, legt die Legenden der Nothelfer tiefenpsychologisch aus. Er sieht in den Attributen, mit denen die Heiligen dargestellt sind, Symbole, die entschlüsselt werden können. Die heilige Barbara wird zum Beispiel mit einem Turm dargestellt. Er wurzelt in der Erde und ragt in den Himmel. Für Pater Anselm weist das drauf hin, dass der Mensch dann wahrer Mensch wird, wenn er Himmel und Erde in sich verbindet. Die 14 Heiligen, denen Menschen seit dem 14. Jahrhundert ihre Anliegen vorbringen und die sie in der Not um Hilfe bitten, sind für Pater Anselm Bilder menschlicher Selbstwerdung. Die Legenden erzählen, wie menschliches Leben gelingen kann. Es werden in ihnen Themen behandelt, die jeden betreffen: die Ablösung von den Eltern, die Bewältigung von Angst und Aggressionen, der Umgang mit dem Tod. Ausgehend vom Gnadenaltar, dem Herzstück der Basilika von Vierzehnheiligen in Franken, zeigt Pater Anselm, wie die Legenden der Nothelfer auch heute Menschen berühren und Antwort auf persönliche Fragen geben können.