Yachten im Orkan. Sonderausgabe. Das Fastnet- Rennen 1979
Was hätten Sie gemacht? Einer Ihrer Kameraden ist bereits über Bord gespült worden, zwei weitere liegen reglos im Cockpit, dem Tod nahe. Bleiben? Oder die Sterbenden sich selbst überlassen und ab in die Rettungsinsel, solange das Schiff noch schwimmt? Die Besatzung der "Grimalkin" hat sich seinerzeit für die Gummiinsel entschieden. Und ein paar Stunden später einen der im Stich Gelassenen im Hafen getroffen. Vom Hubschrauber geborgen. Aus der Abschlußregatta des Admiral"s Cup 1979 war in der Nacht vom 13. zum 14. August ein Kampf ums nackte Leben geworden. 19 Segler holte die See. Was für die Passagierschiffahrt die "Titanic"-Katastrophe war, ist für den Segelsport bis heute jenes Rennen zum Leuchturm von Fastnet unterhalb der irischen Küste vor genau 20 Jahren. Der Rezensent war damals auch gerade segeln, zum Glück viel weiter östlich, im Skagerak. Beklommen hörten wir die Radiomeldungen und versuchten uns vorzustellen, was passiert war. Das Buch von Svante Domizlaff, in jener Nacht Besatzungsmitglied der "Tina", die damals das Ruder verlor und knapp den Hafen erreichte, berichtet aus eigenem Erleben und untersucht das Unglück von allen Seiten. Fazit: Nicht Boote haben versagt, sondern Segler fanden sich vor Situationen gestellt, denen sie einfach nicht gewachsen waren. Die Besatzung der "Grimalkin" soll übrigens später wieder gemeinsam gesegelt sein. Bis auf die beiden toten Kameraden natürlich. --Michael Winteroll