Der Filmmusik-Veteran Alan Silvestri hat in beiden Gattungen schon so manche Höchstleistung vollbracht, dass er eigentlich wissen müsste, ob die Showbusiness-Weisheit zutrifft, dass Drama einfach und Komödie schwer ist. Denn bei dem komisch-romantischen Abenteuer The Mexican mit Brad Pitt und Julia Roberts (der Titel bezieht sich auf eine antike Pistole, die über die Grenze zurück geschmuggelt werden muss), setzt Silvestri ein wenig von seiner neuesten Lebenserfahrung ein -- und einen tiefen Einblick in diese Gattung noch dazu -- um eine unbekümmerte, verspielte Filmmusik zu schaffen, die an alles mögliche erinnert, an Sergio Leones Dollar-Trilogie, an traditionelle mexikanische Volksmusik, aber auch an den urtümlichen Schwung des Jazz und an den Kitsch der Nachtclubs. Aber den roten Faden bildet dieses Gefühl "Morricone-meets-Bacharach", wobei der Komponist häufig die ihm so vertrauten Standardmuster des Spaghetti-Western mit Banjo, Harmonika und Chor in eine Musik einfügt, die herzerfrischend wirkt, obwohl sie einem doch seltsamerweise auch vertraut ist. Eine Hand voll Popsongs bringt eine weitere Komponente von Ausgelassenheit in die Handlung mit ein -- besonders der Remix der ollen Kamelle der Men Without Hats "The Safety Dance" aus den frühen 80er-Jahren und das temperamentvolle "El Cable" des mexikanischen Meisters der Exotik Esquivel. --Jerry McCulley