Es soll Liebe sein: Roman

Preis 10.12 USD

EAN/UPC/ISBN Code 9783596167555


„Wir müssen für Fritz und Ben Frauen finden,“ sagt Phoebe zu ihrer besten Freundin Cassie, dann erst könne sie in Ruhe sterben. Phoebe, die an Leukämie leidet, ist für Cassie, Chefredakteurin eines Literaturmagazins, wie eine Mutter und mit ihren beiden Söhnen „völlig verrückt“. Ein quirrliges Beziehungskisten-Buch voller Herz und Humor. Eine schwierige Kiste: Cassie, die Phoebes Auftrag verantwortungsvoll annimmt, geht die Liste ihrer Freundinnen durch: die aber verkörpern eher den Karrieretyp, strebsam, erfolgreich, hart arbeitend. Kommen sie als potentielle Frauen für die beiden, alles andere als unattraktiven Männer infrage? Schließlich sind Ben und Fritz Chaoten im besten Sinne, sexbesessen, zur Zeit arbeitslos und auch noch Muttersöhnchen. Allerdings darf man eine Kleinigkeit nicht vergessen: sie sehen wirklich blendend aus, „groß, strahlend, verträumt." Wenn sie nur nicht ihre Zeit mit „idyllischer Faulenzerei“ verbrächten! Was für ein angenehm unterhaltendes Buch! Leicht und flott geschrieben, weiblicher Männerblick kokettiert charmant mit männlicher Frauensicht. Da ist Kurzweil vorprogrammiert, ein Buch wie ein gutes Soufflee, duftig, luftig, appetitlich! Da macht es auch nichts, wenn man aus Versehen eine Seite überschlägt, man bleibt im Geschehen, will sagen: wenn auch der Inhalt in seichtem literarischen Gewässer plätschert, so fühlt man sich doch angenehm umspült von liebenswerten Eitelkeiten und eitlen Verrücktheiten. So ist das Leben eben. „Irgendwo in dieser zielstrebigen Karrierefrau lauerte offenbar ein romantisches Weibchen.“ Cassies schwunghafte Aktivitäten, nicht ohne humoristische Begleitumstände, verwehren ihr lange Zeit den Blick ins eigene Herz. „Mist Karriere. Einen warmen Rücken zu haben, an den man sich anschmiegen konnte, war der einzige Erfolg, der zählte.“ Ob man diese Einsicht vorhersehen kann? Man mag ja darüber streiten, ob Männer erfolgreichen Frauen angstvoll begegnen, ob sie kluge Frauen meiden oder gar langweilig finden, und vielleicht wollen ‚Frauen Männer auch immer ändern’, aber letztlich ist es die ewig gestrige und ewig zukünftige köstliche Debatte um Rollenverteilung, gesellschaftliche Erwartungen und herrschende Klischees. Insgesamt ein Roman für ein paar sorglose zartrosa Stunden. --Barbara Wegmann