Welcome To Sky Valley [Musikkassette]
Im Frühling 1993 scheint es, als werfe die Sonne des Erfolges ein paar segnende Strahlen über die Wüstensöhne aus dem Coachella Valley: In Scott Reeder haben sie endlich den perfekten Bassisten gefunden und Fans wie etwa Nirvana-Drummer Dave Grohl kaufen Kyuss-Platten im Dutzend, um sie an Freunde und Kollegen zu verteilen. Kyuss haben die Aufnahmen zu Sky Valley abgeschlossen, das wiederum von Chris Goss produziert wurde und die psychedelische Essenz ihrer Musik glänzend dokumentiert: Konsequent ignorieren sie jegliches Popsong-Format und gebären Soundbastarde, die aus purer Energie bestehen. Josh Homme erzielt seinen monströsen Gitarrensound, indem er die Riffs parallel durch Gitarren- und Bassverstärker jagt. Jeder Akkord gräbt sich tonnenschwer durch den Wüstensand und zerhäckselt meterhohe Kakteen auf Püreeformat. Kyuss erinnern nicht mehr nur an eine zeitgemäße Übersetzung von Black Sabbath, sie klingen auch wie Pink Floyd nach einer Überdosis Amphetamine und gesteigertem Horrorfilmkonsum. Direkt nach den Aufnahmen geht die Band mit Metallica auf Australien-Tour, doch bei der Rückkehr müssen sie feststellen, daß sich ihr Label aufgelöst und Drummer Brant Bjork die Lust verloren hat. Fast ein Jahr vergeht, bis Kyuss von Elektra Records unter Vertrag genommen werden, wo sie im April 1994 ihr bis dato bestes Album veröffentlichen. --Björn Döring