Die Kindheit von Winston Foster muss die Hölle gewesen sein. Er kam auf Jamaika zur Welt und wurde wegen seines Albinismus ausgelacht, verachtet, erntete Hohn und Spott. Trotz all entgegen gebrachter Feindschaft und erlittener Erniedrigung sollte der in Armut aufgewachsene Foster zum ersten Dancehall-Superstar Jamaikas aufsteigen. Als Yellowman triumphierte er erstmals über seine Peiniger, als er einen Nachwuchswettbewerb gewann und 1982 mit den Album Live At Reggae Sunsplash und Mister Yellowman auf sich aufmerksam machte. Was folgte, ist eine große Karriere mit mehr als 50 Alben, wobei "Mr.Sexy" auch mal fünf in einem Jahr veröffentlichte und sich nicht von einer Krebserkrankung unterkriegen ließ. Die sorgte für eine Veränderung in Yellowmans Texten: weg von Sexismus, Rüpelhaftigkeit und dem Dissen von Homosexuellen hin zu verstärkter Thematisierung sozialer und politischer Probleme. Die finden sich auch auf New York wieder. Zwar wirft sich der Toaster mit dem wunderbaren Rhymeflow in Songs wie dem vom Latin angehauchten "Spanish Girl", dem sehr flotten "That Girl" oder "Do Me" in die Arme schöner Frauen, doch Yellowman, der sich nicht immer ganz so ernst nimmt und auch mal über sich selbst lacht, kann auch ganz anders. "Peace Dance", "Freedom Walk", "Leave Iraq Alone", "World War" und "CNN News" sprechen schon im Titel eine ganz andere Sprache, wobei die Musik mit überraschend wenig harten und aggressiven Riddims und wilden Sounds auskommt. Dafür weisen die Songs auf New York oft weiche Konturen und melodiöse Feinheiten auf, die durch den Gastauftritt der Vokalistin Ce"Cile noch verstärkt werden. --Sven Niechziol