The Thirteenth Floor

EAN/UPC/ISBN Code 9783462028263


Dieser Roman ist zweimal verfilmt worden. Die aktuelle Version stammt von John Rusnak und heißt "The 13th Floor". Die ältere Version stammt von keinem Geringeren als Rainer Werner Fassbinder. Sie wurde im Oktober 1973 unter dem Titel "Welt am Draht" in der ARD gesendet. In Galouyes Zukunft wird nichts mehr dem Zufall überlassen. Kein Fernsehapparat, keine Zahnbürste wird auf den Markt gebracht, bevor man nicht in Computersimulationen getestet hat, ob das Produkt "ankommen" wird. Die Supercomputer der TEAG, der Test AG, geführt von Horace P. Siskin, machen es möglich. In ihren umfangreichen Speicherbänken befindet sich eine simulierte Großstadt bis ins kleinste Detail, mit Tausenden von Bewohnern, die individuell gestaltet sind und den man die Illusion vermittelt, in einer "wirklichen" Welt zu leben. Eines Tages macht einer der TEAG-Ingenieure die Bemerkung, es fehle nur noch, dass die Bewohner der Simulation auf die Idee kämen, sich eine eigene Simulation zu konstruieren. Von da verfolgt Douglas Hall, technischer Direktor der TEAG, die wahnwitzige Idee, dass die Wirklichkeit, in der er lebt und die er zu kennen glaubt, auch nur eine Simulation sein könnte. Und er macht ein paar beängstigende Entdeckungen, die darauf hindeuten, dass seine Vermutung stimmt. Die Straße hört beispielsweise nach 30 Metern auf. Douglas sucht einen Ausweg aus seiner Ungewissheit in der Liebe zu Jinx. Doch wie soll Liebe wachsen, wenn er befürchten muss, dass der große Simulator im Himmel jederzeit das Jüngste Gericht einläuten, d.h. alles umprogrammieren oder löschen kann? Ist dieser Gott ein Sadist? Gott ist nicht tot, sondern ein Simulationselektroniker. Somit steht Galouyes Roman in einer geistigen Tradition mit Philip K. Dick ("Simulacra", "Mozart für Marsianer"): Die Aufweichung der Realität zwecks Gesellschaftskritik. Douglas liebt Jinx: Liebe und Identität, geht das noch zusammen? Der amerikanische Journalist und Science Fiction-Author Daniel Francis Galouye (1920-76) beschäftigte sich in mehreren Werken mit dem Problem der Wahrnehmung der Wirklichkeit und ihren verschiedenen Ebenen. Neben "Simulacron-3" war sein beliebtester Roman "Dark Universe", indem ein Volk von Blinden in einem Taschen-Universum lebt, bis eines Tages ein Durchbruch erfolgt und die Eingeschlossenen in ein Zeitalter der Erleuchtung gelangen können. "Simulacron-3" ist im Vergleich pessimistischer. --Michael Matzer