Mit ihrem zweiten Album I To Sky führen JJ72 ihren gefälligen Gitarrenpop da weiter, wo sie aufgehört haben -- aus der einstigen Hoffnung wird allmählich Erfüllung. Das Dubliner Dreigestirn schwimmt sich immer mehr frei von irgendwelchen Vergleichen und badet in einem Meer elegisch-melancholischer Melodien und Sinnfragen. Reifer als das bei 20 Jahren liegende Durchschnittsalter der Band vermuten lässt klingt I To Sky und enttäuscht die hoch gesteckten Erwartungen, welche an das Werk geknüpft waren, keineswegs. Weniger Geigen und etwas mehr Rock als auf dem Debüt sorgen dafür, dass man nicht in zu seichte Gewässer abtreibt. Lediglich der letzte, der zündende, der elektrisierende Funke scheint den Iren manchmal im Halse stecken zu bleiben und dann mag man ihnen jene Unbedarftheit wünschen, die JJ72 altersmäßig zustände. Nichtsdestotrotz, ein feines Album, das seinesgleichen sucht und Geniales ahnen lässt, denkt man eine Dekade in die Zukunft des Trios. --Felix von Vietsch