Wie sollte es anders sein bei Goldrush, auch The Heart Is The Place erblickte nicht ohne Komplikationen die Welt. Bemerkenswert an der sehr sympathischen Band aus Oxford sind nicht nur die Nehmerqualitäten, sondern auch ihre Fähigkeit, sich trotz widrigen äußerer wie interner Umstände musikalisch weiter zu entwickeln. Als ihnen 2003 in einem amerikanischen Kaff namens Ozona als Support von Mark Gardener (ex-Ride) in der texanischen Hitze der Bus schlapp machte, da schien der Tiefpunkt erreicht. Doch der Ort sollte die Wende für eine junge Gruppe einleiten, die nicht zu den vielen hochstilisierten neuen Irgendwer avancierten. Die in den Mühlen einer großen Major-Company fast zerlegt wurde. Goldrush aber stellten sich auf die eigenen Füße. Nachdem Ozona an den verschiedensten Orten in de USA auch unter Mithilfe von Dave Fridmann (Mercury Rev, Flaming Lips) entstand, gingen sie auch für die Aufnahmen zu ihrem Drittwerk The Heart Is The Place erneut in die Staaten. Am Ende existierte ein Dutzend Songs, die Sänger und Songwriter Robin Bennett als wenig kraftvoll, emotional und originell empfand. Es verfestigten sich Auflösungsgedanken, Freundschaften drohten zu zerbrechen, ein Mitglied ging. Im eigenen Truck Studio, mehr ein Schuppen, entstand angetrieben von einer unsterblichen Liebe zur Musik neues Material. Mit diesen zwölf Liedern beweisen Goldrush nun, dass nur sie sich als die englischen Flaming Lips bezeichnen dürfen. Hymnisch-hypnotischer Shoegaze-Pop der alten Creation Schule trifft auf Psychdelia, Westcoast, Elektronika, orchestrale Opulenz und Folk. Eine feine interkontinentale Brücke, die hier geschlagen wird. Ein Album, an das Goldrush manchmal selber nicht mehr glaubten. --Sven Niechziol