Nein, wirkliche Newcomer sind Ektomorf nicht mehr. Destroy ist bereits die vierte Scheibe der Ungarn, und obwohl auch die Vorgänger solide waren, konnte man bisher nur wenig Aufsehen erregen. Das dürfte sich mit dem Nuclear-Blast-Debüt Destroy ändern, denn zum ersten Mal schaffen es die Osteuropäer, wirkliche Akzente zu setzen. Allerdings schimmern die großen Vorbilder des Quartetts ständig durch: Ektomorf stehen eindeutig auf Sepultura (zur Roots-Phase) und vor allem Soulfly, was sich auch bei den Max Cavalera ähnlichen Vocals bemerkbar macht. Zudem setzt man die Schwerpunkte ebenfalls beim Groove, was die zwölf Songs von Destroy durch die Bank tanzflächenkompatibel gestaltet. Die Produktion ist ebenfalls amtlich, so dass Genrefans hier gerne zugreifen dürfen. Allerdings sollte man für das nächste Album besser versuchen, sich ein wenig Eigenständigkeit zuzulegen. Ansonsten läuft man schnell Gefahr, als "die ungarischen Sepultura" gebrandmarkt zu werden. --Boris Kaiser