The Secret Language of Birds
Preis 24.17 USD
Ian Anderson, der Flötenderwisch von Jethro Tull, kann machen was er will: Seinen unverkennbaren Singsang und die typisch trillernde Flöte hört man wohl selbst im Oropax-Test raus. Dabei schafft er es nach mehr als drei Jahrzehnten im Musikbusiness offenbar mühelos, auf seinem dritten Soloalbum (nach Walk Into The Light und dem rein instrumentalen Divinities) halbwegs im vertrauten Stilrahmen zu bleiben und dennoch immer wieder neue Varianten zu finden. Aber keine Bange: The Secret Language Of Birds fällt nur insofern ein wenig aus dem Rahmen, als der professionelle Lachszüchter nach dem jüngsten, überaus erfolgreichen Band-Album J-Tull Dot Com solo zu seinen traditionelleren folkloristischen Wurzeln zurückgeht. Der federleichte Titelsong beispielsweise ließe sich in Spurenelementen mühelos bis zum Sixties-Klassiker "Bourée" zurückverfolgen. Was primär daran liegt, dass praktisch alle Songs das höfische Fest in einem Historienfilm prächtig untermalen könnten. Bis auf vereinzelte Keyboards, gelegentlich einen dezenten elektrischen Bass oder eine E-Gitarre ist das gesamte Instrumentenarsenal rein akustisch. Der Chef selbst zeichnet außer für Gesang und diverse Flöten für Gitarren, Mandoline oder Bouzouki verantwortlich, den Rest bestreiten die bewährten Tull-Kompagnons Andrew Giddings und Martin Barre plus drei sehr verhalten die Stöcke schwingende Drummer. Eine beschwingt tänzelnde Leichtigkeit zeichnet das gesamte Album aus, in fülliger instrumentierten Nummern wie "Panama Freighter" ebenso wie im Instrumental "Boris Dancing", das Anderson keck Boris Jelzin widmete, oder dem schlichten "Set-Aside". Perfekte Tafelmusik, ideal zum Entspannen und Träumen. --Claus Böhm