Clicks & Cuts nennt Mille Plateaux seine Reihe mit modernen Digital-Klängen. Der dritte Teil schließt an die beiden empfehlenswerten Vorgänger an und unterscheidet sich doch. Der üppigen Aufmachung der Clicks & Cuts 2 mit seinen drei CDs lässt das Label aus Frankfurt eine schlichte Doppel-CD folgen. Musikalisch handelt es sich wieder um eine Werkschau und einen Überblick, wohin sich elektronische Minimalmusik entwickeln. So weit also keine Überraschungen, auch die Auswahl der Künstler ist erneut labelübergreifend, allerdings verfügen eine unerwartet große Zahl der 23 Tracks über eine (relative) Leichtigkeit, sogar Gesangsstücke sind dabei. So stehen den leicht nervösen Arbeiten von Geez "N" Gosh ("Kleine Hausmusik # 16"), Rob Acid ("Loving "Ya") oder dem Micky-Mouse-meets-Gabba-Stück "Bubble Queen" der DAT Politics transparenter Elektro-Funk von Frank Bretschneider ("Risk") oder herrliche Rhythmik und Gradlinigkeit von MRI ("Painkiller") gegenüber. CD 1 geht in Ordnung, CD 2 enthält die aufregenderen Tracks. Luomos "Melt" nimmt fast Songstrukturen an, extreme Kargheit bestimmt "Nine Blind Men" von Donnacha Costello & David Donohoe. Spannend, was Rechenzentrum alles in ihre "Box" packen. Einer der Höhepunkte ist das bedrohliche "Brownwedding" von Tim Hecker. So hoch ist das Niveau zwar nicht immer, ansonsten ist aber Verlass auf die Clicks & Cuts. --Sven Niechziol