Siirat Sayf ibn Dhi Yazan: An Arabic Folk Epic. Translated, commented, annotated by Gisela Seidensticker-Brikay (Borno Sahara and Sudan Series Bd. 1)

EAN/UPC/ISBN Code 9783896455062


Sayf ibn Dhi Yazan (575-597), der Sohn des Himyar-Königs Dhi Yazan, war Herrscher eines der jemenitischen Königreiche. Im 6. Jh. nach Christus wurde die Region in den persisch-byzantinischen Konflikt über Handelsrouten zwischen dem Mittelmeer und Indien hineingezogen. Um die Unabhängigkeit Jemens in diesem Streit zu sichern, konvertierte König Dhu Nawas (517-525) zum Judaismus. Die folgenden religiösen Konflikte führten zu einer Invasion durch das christliche aksumitische Reich. Nach dem Sieg und der folgenden Besatzung des Jemens durch die Aksumiten erlangte der Gouverneur Abraha (535-560) zwar Unabhängigkeit, die religiösen Konflikte zwischen Christen und Juden hielten aber an. Nach Abrahas Tod gelang es den Nachkommen der alten Himyar-Könige, allen voran Sayf ibn Dhi Yazan, die Aksumiten aus dem Jemen zu vertreiben - mit persischer Unterstützung. Die Perser wollten durch einen Sieg über die Abessinier im Jemen die Position des byzantinischen Reiches schwächen, unterstützten deshalb den Anspruch Sayfs. Dieser führte ein Heer von 7500 Persern und 800 Gefangenen zum Sieg über die Abessinier. Die Perser verblieben im Jemen, der vertraglich zu einem persischen Protektorat unter der Führung Sayf ibn Dhi Yazans wurde. Der persische Einfluss im Jemen blieb bedeutend bis zum Aufkommen des Islams. Jemenitische Moslems befanden sich an vorderster Front der islamischen Armeen und wirkten maßgeblich an der Bildung des islamischen Staates mit, der sich schlussendlich von China bis nach Andalusien erstrecken sollte. Diese Fakten bilden den historischen Hintergrund für das vorliegende arabische Epos. Das Jahr des Elefanten (575), als Abraha vergeblich versuchte die Kaaba mit Hilfe von Kriegselefanten zu erobern, Sayfs Hochzeit mit einer Tochter des Kaisers von China oder die Verweise auf Krieg und Frieden mit Abessinien finden hier alle Erwähnung.