Mind Elevation, das vierte Album des in Leeds geborenen DJs, Produzenten und Hanf-Fetischisten George Evelyn, ist wieder einmal eine erfrischende Kombination aus lockeren Beats, hypnotischen Melodien und weichem, souligem Gesang. Evelyn, der bereits Preisrichter beim Amsterdamer High Times Cannabis Cup war, hat sich wieder für live gespielte Instrumentalparts entschieden, wie er sie zum ersten Mal 1999 auf Carboot Soul einsetzte. Und auch die verträumte Atmosphäre und die Sample-Loops, die das schon 1995 erschienene Smokers Delight zu einem der besten Alben für die Zeit nach dem Clubbesuch machten, sind zum Glück geblieben. Verabschiedet hat sich Evelyn dagegen von "Nights Interlude" -- unter diesem Titel war bisher am Anfang jeden Albums von Nightmares On Wax eine neue Version von Quincy Jones" "Summer In The City" zu hören. Diesen Platz hat "Mind Eye" eingenommen, ein sehr ruhiger, gleichmäßiger Instrumental-Groove, der auf alles Weitere einstimmt und eine bezaubernd frische Sommerstimmung verbreitet, die das ganze Album durchzieht. Zu dem gelungenen Mix aus hörerfreundlichem HipHop, warmem R&B und gemütlichen Ambient-Effekten kommt der charmante, wenn auch manchmal überbetonte Gesang von Chyne B. Auf "Got To Know My Name", dem bisher heitersten Track überhaupt von Nightmares On Wax, singt sie eine mitreißende altmodische Soul-Melodie mit unbeschwerter Verve. Ihre anderen Beiträge enttäuschen leider; ein Beispiel ist die seichte R&B-Nummer "Date With Destiny". Aber da der größte Teil des Albums die Atmosphäre eines herrlich sonnigen Nachmittags ausstrahlt, kann sich der Hörer zurücklehnen und sich darauf verlassen, dass das Album hält, was sein Titel ("Erbauung") verspricht. --Christopher Barrett