Mit Waking The Fury haben die Kanadier von Annihilator sicherlich eines der härtesten Alben ihrer Karriere abgeliefert. Spielerisch ist bei den Jungs natürlich wieder alles im grünen Bereich, doch vor allen Dingen produktionstechnisch sind diesmal erhebliche Mängel auszumachen. Der kalte und leblose, ja fast schon sterile Sound passt vielleicht zu einer Industrial-Scheibe, jedoch keinesfalls zu den Riffgewittern und Soli eines Gitarrengenies wie Jeff Waters. Deshalb kommen auch Nummern wie die hyperschnellen "Ultra Nation" und "Lunatic Asylum", der fette Stampfer "Torn" oder das abschließende High-Speed-Donnerwetter "Cold Blooded" nie so richtig zur Geltung. Schade eigentlich! Hervorzuheben ist natürlich wieder die teils wirklich wahnwitzige Gitarrenarbeit von Meister Waters sowie der hervorragende Gesang von Frontmann Joe Comeau. Dieser klingt streckenweise einmal mehr wie der ehemalige Judas-Priest-Sänger Rob Halford in seiner Blütezeit und braucht keinerlei Vergleiche mit den Sangesgrößen der Hard"n Heavy-Szene zu scheuen. Wie dem auch sei, alles in allem sind Annihilator ihrer musizierenden Konkurrenz aber immer noch eine ganze Nasenlänge voraus, denn sieht und hört man über die miese Produktion hinweg, dann kann auch Waking The Fury durchaus überzeugen. --Armin Schäfer