Beneath the Remains
Preis 31.25 USD
Mitte bis Ende der Achtziger waren Sepultura die interessantesten, aber auch am meisten belächelten Exoten im Thrash-Metal-Bereich. Dass sie aus Brasilien kamen, brachte ihnen bei den Fans einige Bonuspunkte ein, die sie mit ihren reichlich undifferenzierten Polteralben allerdings auch regelmäßig wieder zu verspielen wussten. Mehr als den Underground-Hit "Troops Of Doom" hatten die Südamerikaner eigentlich nicht zu bieten, als 1989 Beneath The Remains in die Läden kam. Doch diese Scheibe sollte den Stellenwert des Vierers in der Szene schlagartig verändern. Plötzlich lauerten überall bösartige, sauber gespielte und vor allem mit Langzeitwirkung gesegnete Knatterriffs, die einem wie eine Kreissäge durchs Hirn fuhren und die Band ganz oben in der Genre-Hierarchie neben deutlich melodischeren Acts wie Anthrax, Megadeth oder Metallica etablierten. Sepultura gerieten mit ihren grunzigen Vocals und der düsteren Grundstimmung von Abrissbirnen der Marke "Beneath The Remains", "Inner Self" oder "Primitive Future" fast schon in die Randbereiche des Death Metal, verstanden es aber, genügend spielerische Feinheiten und versteckte Widerhaken-Melodien in ihre Songs einzubauen, um sich von der eigenen Vergangenheit und dem Lärm des Thrash-/Death-Mittelstandes deutlich abzugrenzen. Bis heute ist es kaum einer Band gelungen, an diese Referenzscheibe extremer Lärmkunst heranzukommen. --Michael Rensen