Denkt man an deutsche Musikerinnen und Musiker, die ein gutes Gespür für Songwriting haben, so fallen Namen wie Sven Regener von Element of Crime, Heinz Rudolph Kunze, vielleicht auch Marius Müller-Westernhagen und der frühe Herbert Grönemeyer, und in der weiblichen Riege steht die Sängerin, Komponistin und Gitarristin Pe Werner sicher mit an erster Stelle. Beinfreiheit heißt ihr neues Album nach dem bedächtigeren Herzkönigin. Pe Werner entwickelt sich auch hier nicht zur headbangenden Rockröhre (was sie ja auch bei ihren energetischen Stücken à la "Weibsbilder" nie war), verpackt aber ihre prägnanten, lyrischen Texte oftmals in bewegte Arrangements: Melodische Gesangslinien, einfache, aber prägnante Grooves (auf den Punkt gespielt von Deutschlands bekanntestem Studio-Schlagzeuger Wolfgang Haffner), zwischendurch eine funky Gitarre und flirrende Keyboard-Sounds. Sogar der unermüdliche Jazztrompeter Till Brönner macht eine Stippvisite mit gestopfter Trompete. Nicht nur für Freundinnen und Freunde der anspruchsvollen Schlagermusik ist diese Platte ein guter Griff, auch für Fans guter deutscher Liedtexte, intelligenter Balladen und leichten Soul- und Funkpop-Anklängen. --Anja Buchmann