Bright Flight
Mit dem vierten Longplayer der Silver Jews, Bright Flight, schwimmt sich der poetische Songschreiber David Berman endgültig frei und kreiert ein zeitlos gutes Americana-Album voll herber Schönheit mit großartigen Texten zwischen Augenzwinkern, Ironie und Resignation. Steel Guitar, akustische und elektrische Klampfen, ein stets virtuos gespieltes, immer ein bisschen nach Kneipe klingendes Piano und der nölige doch seelenvolle Gesang Bermans zeichnen auch dieses Werk mit einem deutlichen Nashville-Nachgeschmack aus, der den Silver Jews nach wie vor steht, ergehen sie sich doch nicht in Übertreibungen. Bright Flight ist Musik für den Herbst, für nachdenkliche Stunden und doch ist dieses Album Licht im Dunkel, Hoffnung im Leiden, welches Berman gerne mit uns teilt, denn so wird es für alle erträglicher. Wir wissen, was gemeint ist, wenn der Meister skandiert: "Punkrock died, when the first kid said: punk"s not dead.". So schafft es das Sextett, auch dem alternden Haderer noch eine Träne aus dem Auge zu drücken, denn er weiß: Es gibt jemanden da draußen, der mich versteht. --Felix von Vietsch